Okandada Wakan - das Medizinrad

Das Wort "Medizin" hat bei den Stämmen der nordamerikanischen Indianer eine völlig andere Bedeutung als hierzulande. Der Begriff "Medizin" steht dort für das Geheimnisvolle, für die Verbindung mit dem Großen Geist, aber auch für die Erkenntnis der kosmischen Gesetze. Medizinräder sind Orte der Kraft. Sie wurden seit Jahrtausenden vor allem von indianischen Völkern in besonderen Zeremonien angelegt.

 

Bei einem indianischen Medizinrad werden 36 Steine in einem inneren und einem äußeren Kreis angeordnet und durch sogenannte "Speichen" miteinander verbunden. Jedem Stein in diesem Kreis kommt dabei eine ganz besondere Bedeutung zu (näheres im Aufbau-Schema hier). Die vier Himmelsrichtungen, die Höhe des Himmels und die Tiefe der Erde sind die "Eckpfeiler", an denen das Medizinrad ausgerichtet wird. Solch ein rituell angelegter Kreis bündelt, kanalisiert und harmonisiert Energien. Die Kräfte, die sich hier bündeln, haben das Bestreben, alles was sich in ihrem Bereich befindet in Harmonie (Einklang mit dem Kosmos) zu bringen.

 

Welchen Nutzen kann es haben, sich auf die Arbeit mit dem Medizinrad einzulassen? Das ist im Vorfeld schlecht zu sagen. In Medizinrädern haben sich schon spontane Heilungen ereignet, das gehört aber eher zu den selteneren Ereignissen. Es wird immer wieder beobachtet, dass sich etwas in dem Lebensbereich verändert, der am meisten nach Harmonie (= Gesundheit - Ganzsein (engl. whole) - holy = heilig - Heil = Gesund) verlangt. Welcher Bereich das ist, muß uns nicht unbedingt bewußt sein - es kann das seelische Gleichgewicht betreffen, psychische Ängste oder ein körperliches Leiden. Manch eine/r erfährt eine tiefe innere Ruhe, die sie oder er vorher niemals gespürt hat, das Gefühl eins zu sein, mit allem was lebt. Dieses Gefühl des Eins-Seins kann dazu führen, dass wir zukünftig mit uns selbst, unseren Mitmenschen und dem Leben anders umgehen, weil wir uns als ein Teil davon erfahren haben ("Wir sind ein Teil der Erde", Häuptling Seattle, 1855). Es kann auch sein, dass man innere Bilder sieht, die bei der Bewältigung eines Problems helfen. Die Indianer nennen diese Bilder Visionen.

 

In unserem westlichen Kulturkreis werden wieder vermehrt Medizinräder errichtet – wozu vor allem der Ojibwa-Medizinmann Sun Bear viel beigetragen hat – und gerade hier haben wir es auch besonders nötig. Auch wenn die tiefe Bedeutung dieser Kraftplätze nur wenigen Menschen bewußt ist, ist ihre Wirkung dennoch vorhanden. Sie sind "Erd-Akupunkturpunkte", an denen die harmonisierenden Energien tief in die Erde hinein und hoch hinaus ins Universum wirken. Darum ist jedes neu errichtete Medizinrad ein Beitrag zur Heilung unserer Mutter Erde, die uns trägt und ernährt.

 

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